Bund der Selbständigen Deutschland fordert besseres Investitionsklima
Investitionen der deutschen Unternehmen sind rückläufig. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat nun die Zahlen für das dritte Quartal 2015 veröffentlicht. Der Rückgang beläuft sich auf 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Der Rückgang ist bemerkenswert, schließlich sind die Zinsen seit Jahren niedrig und die Auftragslage in vielen Branchen gut. Dies deutet einerseits darauf hin, dass die Unternehmen über eine gute Eigenkapitalbasis verfügen, andererseits zeigt es aber auch, dass das Investitionsklima für Unternehmen noch besser werden muss. Dieser Befund bestätigt die Ergebnisse der letzten Unternehmensbefragung der KfW aus dem Jahr 2014.
Damals hatten mehr als ein Viertel, nämlich 28 Prozent, der Unternehmen mit weniger als einer Million Euro Jahresumsatz, berichtet, dass sie Schwierigkeiten haben an Kredite zu kommen. Unternehmen, die weniger als sechs Jahre alt sind, berichten zu 24 Prozent von Schwierigkeiten bei der Kreditaufnahme. „Die strukturelle Schwäche der Kreditnachfrage der deutschen Unternehmen erweist sich als schwer zu überwinden“, kommentiert KfW-Chefvolkswirt Dr. Jörg Zeuner. „Vorteilhafte Kreditkonditionen allein reichen nicht, um die Unternehmen dauerhaft zu verstärkter Kreditaufnahme zu bewegen.“
Der Landesvorsitzende des Bundes der Selbständigen Sachsen-Anhalt, Ralph Hollritt, sieht die Politik und die Banken in der Pflicht. „Von der Politik erwarte ich, dass sie verlässliche Rahmenbedingungen setzt und somit den Unternehmen ein Gefühl der Sicherheit vermittelt. Die Rente mit 63, eine Frauenquote und nicht zuletzt der bürokratische Mindestlohn der Großen Koalition stehen nicht für eine wirtschaftsfreundliche Politik. Und Frau Nahles steht ja mit weiteren wirtschaftsfeindlichen Ideen in den Startlöchern, Stichwort Werkverträge.“
Nach Ansicht des BDS müssen auch die Banken ihren Teil zu einem positiven Investitionsklima beitragen. „Gerade von den Sparkassen und den Volks- und Raiffeisenbanken erwarte ich, dass sie realistische Kreditbedingungen an Unternehmen stellen. Uns wurde von Fällen berichtet, in denen ein Einzelhändler trotz sehr guter Zahlen keine 20.000 Euro für eine Sortimentserweiterung bekommen hat, weil die Bank der Meinung war, dies würde nicht zum bisherigen Sortiment passen. Da wundere ich mich nicht, dass in Deutschland nicht mehr investiert wird“, so Hollritt.
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